TTC Jungen 15 Quintett bei der Norddeutschen Mannschaftsmeisterschaft

Traditionell sind wir mit einem oder meist auch mehreren Teams bei der Norddeutschen Mannschaftsmeisterschaft vertreten.
Überraschend war allerdings dass wir in diesem Jahr nicht mit unseren nicht mehr ganz so aktiven aber immer noch starken Mädchen 19, auch nicht mit den starken Jungen 19 und auch nicht mit den so talentierten und starken Mädchen 15-Team am Start waren, sondern mit den Jungen 15, mit denen wir bis vor wenigen Wochen gar nicht als mögliches Team für dieses Turnier geplant haben.

Doch nachdem die Jungen 19, aufgrund von zu wenig Einsätzen in der Verbandsliga Jungen 19, die Qualifikation verpasste, wobei gerade in diesem Jahr das Team wohl sicher den Norddeutschen Meistertitel erreichen hätte können und die Mädchen 15 leider nicht den so sehr erhofften Nachrückerplatz bekommen haben, obwohl ein Team fehlte und unser Team am Ende ganz sicher den 2. Platz bei der Norddeutschen erreichen könnte, waren wir froh den Startplatz für die Jungen 15 aufgrund des 2. Platzes in der Verbandsliga Jungen 15 angeboten bekommen zu haben.

So nahmen wir mit einem sehr jungen Jungen-Team in der Altersklasse 2008 und jünger teil. Nils (2011), Nino (2009), Karl (2011), Hannes (2012) und Franz (2009) freuten sich auf zum Teil erste überregionale Erfahrungen. Denn für Nino und Franz war es das erste überregionale Turnier überhaupt!

Bis nach Parchim ging es für Coach Johannes gemeinsam mit den fünf aufgeregten Jungs. Dutzende Fragen hatten sie auf dem Hinweg, die selbst Johannes als wandelndes TT-Lexikon nicht alle beantworten konnte.
Vor Ort mussten sie sich als Neulinge in Norddeutschland erstmal ein Einspieltisch erkämpfen. Plötzlich wurden die sonst so selbstbewussten Jungen ganz schüchtern, so dass Johannes die Sportfreunde von Hertha BSC Berlin bitten musste, doch unseren Newcomern ihren Tisch zu überlassen.
Doch dann kam das nächste Problem, dass es gar nicht so leicht ist, sich mit 5 Spielern an einem Tisch einzuspielen… 😀

Im ersten Spiel standen uns die Sportfreunde vom ATSV Sebaldsbrück gegenüber. Bevor wir wussten welche Mannschaft aus Bremen zur Norddeutschen Meisterschaft reist, hatten wir uns Hoffnungen gemacht das Bremen und Mecklenburg-Vorpommern evtl. ähnlich unerfahrene Mannschaften wie unser Team ins Rennen schicken. Denn in den letzten Jahren war das Niveau bei den Teams beider Verbände meist nicht so hoch. Doch in diesem Jahr startete bei den Jungen 15 von Mecklenburg-Vorpommern gar keine Mannschaft und aus Bremen die laut Aussage des Trainers „beste Bremer Jungen 15 Mannschaft seit zwei Jahrzehnten“. Das Match ging somit gegen die meist deutlich stärkeren Gegner klar an die Hansestädter, doch immerhin konnte das Tagesziel, einen Satz zu gewinnen, schon überfüllt werden. Denn sowohl Franz als auch Karl entschieden gegen deutlich besser eingestufte Gegner jeweils einen Satz für sich!

Anschließend stand unserem Team eine lange Pause bevor, da wir in der 2. Spielrunde frei hatten.
Die 3 Stunden nutzen wir für einen kleinen Spaziergang über das Parchimer Stadtfest, dass 150 Meter entfernt stattfand, für intensive Gegnerbeobachtung und für den Verzehr eines leckeren Eis zum abkühlen bei dem wundervollen Sommerwetter.

Dann stand aber um 17 Uhr das Spiel gegen die Turnierfavoriten von Hertha BSC an. Die Berliner haben sich intensiv auf das Turnier vorbereitet und durchweg Spieler in ihren Reihen die schon viele Jahre Tischtennis spielen und somit schon eine enorm hohe Spielstärke haben.
Nils und Franz spielten gemeinsam einen wirklich starken Satz im Doppel, den sie nur mit zwei Punkten unterschied verloren, und Nino hatte sogar Satzbälle gegen die Nr. 2 der Berliner, nutzte diese aber leider nicht. Alle anderen Sätze gingen erwartungsgemäß deutlich an die späteren Norddeutschen Mannschaftsmeister. Dennoch war unser Team nicht unzufrieden mit dem Match.
Anschließend ging es für viele Teilnehmer des Turniers, u.a. auch für unsere Jungs, nochmal auf das Stadtfest. Das Taschengeld wurde für verschiedene Attraktionen ausgegeben und die Kinder hatten viel Spaß gemeinsam. Nach einem schnellen gemeinsamen Abendessen ging es dann ins Hotel, da am nächsten schon um 9 Uhr das erste Spiel anstand.

Das Tagesziel für Sonntag wurde schon am Samstag verkündet: Ein Spiel gewinnen!
Denn bei der Gegnerbeobachtung merkte man das einige Spieler aus Schwarzenbek und Sasel gar nicht so viel besser sind.

Und so gelang wirklich gleich in den Doppel gegen den TSV Schwarzenbek, der erste Spielgewinn! Denn Nino und Karl gewannen gemeinsam ihr Doppel! Auch Nils und Karl gewannen einen Satz.
Nils machte anschließend ein relativ offenes Spiel gegen den gegnerischen 2er und verlor dies am Ende aber leider mit 1:3. Ebenfalls nicht chancenlos war Hannes, der ebenfalls einen Satz gewann. Und auch Franz konnte den ersten Satz gewinnen, ehe sich der Gegner dann zu gut auf ihn einstellte. Zum Abschluss machte Nils noch ein starkes Spiel gegen die gegnerische Nummer 1, doch verlor am Ende dennoch 0:3. Somit endete das Match am Ende mit 1:6. Aber man fühlte sich dennoch schon fast auf Augenhöhe mit den durchweg mit mehr Wettkampferfahrung ausgestatteten Gegnern.

Die kurze Pause vor dem letzten Match wurde für einen Videodreh zum Muttertag genutzt. Was es damit genau auf sich hat, wissen aber natürlich nur die Mütter unserer Spieler. 😉

Gegen den TSV Sasel wollten die Jungs nun auch nochmal ein Doppel/Einzel für sich entscheiden und gingen somit Angriffslustig ins Match. Leider konnten Nino und Karl ihren Doppelerfolg vom Vormittagsmatch nicht nochmal wiederholen. Nach gewonnen 1. Satz verloren sie leider noch 1:3.
Im oberen Paarkreuz waren dann wie erwartet die Sportfreunde aus Hamburg klar tonangebend.
Doch Karl hatte im unteren Paarkreuz einen Gegner, den er in den ersten 2 Sätzen mit gekonnten Aufschlägen und guten Angriffsbällen ärgern konnte. Mit 2:0 und 10:9 führte Karl bereits, doch gab anschließend leider gegen den nun immer stärker werdenden Gegner das Spiel noch aus der Hand. Ein Einzelerfolg wäre für die Stimmung sicherlich noch besser gewesen, aber auch wenn das Match am Ende mit 0:6 verloren ging, behielten die Jungs die Köpfe oben. Denn vor dem Turnier wurde schon gesagt: Jeder Satzgewinn ist hier wie ein Sieg zu bewerten und so wurde jeder Satzgewinn auch extralaut gefeiert.

Nach unserem letzten Match feuerten die Jungs noch die Mädchen aus Königs Wusterhausen an, die am Ende tatsächlich den Norddeutschen Mannschaftsmeistertitel gewinnen konnten. Ein toller Erfolg für unser Bundesland!
Somit ging das Turnier mit guter Stimmung zu Ende. Nachdem die Jungs bei der Siegerehrung die Urkunden für den 5. Platz entgegen nahmen, machten wir uns dann auf den Weg zurück ins wunderschöne Eberswalde.
Auf dem Rückweg schwor sich das Team darauf ein, in den nächsten Jahren erneut bei diesem Turnier dabei sein zu wollen und jedes Jahr ein wenig besser abzuschneiden. 🙂