Nach einer kleinen Sommerpause – wie viele gemerkt haben kam im Juni nämlich kein Finower Interview des Monats – gibt es etwas verspätet für den Monat Juli wieder ein Interview.
Diesmal haben wir mit Marta San Juan gesprochen, die nach sehr vielen Jahren wieder die erste Ausländerin mit einer Spielberechtigung für unseren TTC war. Marta wohnt mittlerweile zwei Jahre in Deutschland und wird auch langfristig hierbleiben.
Im Interview könnt ihr sie noch ein wenig besser kennen lernen:
1.Frage:
Wie bist du zum Tischtennis gekommen?
Marta:
Das erste Mal so richtig in Berührung gekommen bin ich mit dem Sport in meinem Erasmusjahr 2016 in Würzburg. Dort hatten wir einen Tischtennistisch im Wohnheim und so habe ich dort oft gespielt. Vorher kannte ich den Sport fast gar nicht, da Tischtennis in meinem Heimatland Spanien nicht sehr verbreitet ist.
Nachdem ich im September 2019 nach Deutschland gezogen bin, habe ich den Tischtennissport durch meinen Mitbewohner kennen und lieben gelernt.
2. Frage:
Du warst in Deutschland noch relativ neu als du in unseren Verein eingetreten bist. Wie wurdest du damals von den Sportfreunden aufgenommen?
Marta:
Mein erster Eindruck war eine große Gastfreundschaft der Mitglieder des TTC Finow. Ich war und bin zwar immer noch ein wenig schüchtern, doch ich schätze es sehr, dass so viele TTC´ler auf mich zukommen, um mich in Gespräche einzubinden oder um mit mir zu trainieren.
3. Frage:
Mittlerweile bist du knapp zwei Jahre in unserem Verein. Was hast du bisher rein Tischtennismäßig schon gelernt?
Marta:
Im November 2019 habe ich ziemlich bei 0 angefangen. Ich hatte vorher bereits wie gesagt schon in Würzburg im Wohnheim gespielt, doch mit richtigem Tischtennis hat dies natürlich nicht viel zu tun.
So war ich dankbar das mir die Möglichkeit gegeben wurde erstmal in der Anfängergruppe der Kinder mitzutrainieren. Dort habe ich die Grundlagen gelernt, ehe ich mich dann ins Training der Erwachsenen getraut habe. Ich denke das ich in den knapp zwei Jahren schon einiges gelernt habe, merke aber auch immer wieder das ich noch sehr viel lernen muss. Tischtennis ist ein sehr komplexer Sport, bei dem ich wahrscheinlich ein Leben lang dazu lernen kann.
4. Frage:
In der letzten Saison hast du deine ersten Wettkämpfe gespielt. Wie war diese komplett neue Erfahrung für dich?
Marta:
Es war ein großer Unterschied zum Training. Auch im Training machen wir ja oft Trainingswettkämpfe. Doch so ein Wettkampf gegen andere Mannschaften oder Spieler ist nochmal ein großer Unterschied. Ich war sehr aufgeregt.
Im Vorhinein hatte ich ja bereits viele Wettkämpfe sehen können und ich hätte nicht gedacht, dass es für mich so aufregend wird, selbst einen Wettkampf zu spielen.
5. Frage:
In der kommenden Saison wirst du sowohl ein Teil der 4. Damen- als auch der 10. Herrenmannschaft sein und wirst somit nun nach deinen ersten zwei Wettkämpfen, um ein vielfaches weitere Wettkampferfahrung sammeln können.
Mit welchen Erwartungen gehst du in die neue Saison?
Marta:
Ich freue mich auf die Chance das ich gleich in zwei verschiedenen Teams spielen kann. Besonders finde ich es toll nun erstmals in einer richtig Frauenliga spielen zu können. Bei meinem ersten Punktspiel hatte ich nur gegen Männer gespielt, das war schon ein wenig komisch.
Natürlich gehe ich als krasser Außenseiter in die Spiele, doch ich weiß das ich in dieser Saison vermutlich noch kein Spiel gewinnen können werde und freue mich auch auf die Erfahrungen, die ich machen werde.
Besonders hoffe ich aber, dass diese Saison durchgespielt werden kann und nicht wieder aufgrund von Corona abgebrochen werden muss.
6. Frage:
Nachdem du in den ersten Monaten deiner Mitgliedschaft im Nachwuchstraining mittrainiert hattest, hilfst du mittlerweile aktiv beim Nachwuchstraining als Sparringspartnerin und Trainerin mit.
Kannst du dir auch langfristig vorstellen bei uns als Trainerin mitzuhelfen?
Marta:
Ja das kann ich mir durchaus vorstellen. Ich bin mir oft noch ein wenig unsicher, wenn ich Techniken erklären muss, aber ich denke das wird in den nächsten Monaten und Jahren noch besser werden.
7. Frage:
Im Mai hast du an der DTTB-Ausbildung „Just for Girls“ teilgenommen. Was genau war das und was hast du dort gelernt?
Marta:
Eigentlich wäre es eine Präsenzveranstaltung gewesen, bei der wir u.a. die Kindertrainerausbildung gemacht hätten. Doch aufgrund von Corona war es eine Onlineveranstaltung über drei Tage. Auch dort haben wir schon einige Punkte der Kindertrainerausbildung in Angriff genommen und uns alle gut kennen gelernt.
Nun freue ich mich aber sehr auf den 2. Teil, der dann im Oktober für 3 Tage in Bad Marienberg stattfinden wird.
8. Frage:
Was gefällt dir in unserem Verein am besten?
Marta:
Ich finde es einfach großartig zusammen mit Menschen, die das gleiche Hobby haben wie ich zusammen meinen Lieblingssport ausüben zu können. Dabei kommen die Sportler aus den unterschiedlichsten Schichten und sind mal älter und mal jünger. Das man trotzdem zusammen Spaß haben kann, macht für mich so ein Verein aus. In Spanien sind Vereine leider nicht ganz so weit verbreitet. Der Vorteil am TTC Finow ist sicherlich, dass es hier mehr Mitglieder als in vielen anderen TT-Vereinen gibt und ich somit nicht nur ein oder zwei, sondern einige Sportfreunde habe die eine ähnliche Spielstärke wie ich haben und mit denen ich mich somit gut messen kann.
9. Frage:
Was trainierst du am liebsten im Training?
Marta:
Am meisten Spaß macht es mir tatsächlich das Schießen auf hohe Bälle zu üben. Auch wenn ich es leider noch nicht sehr gut kann, ist es wirklich schön einfach mal dabei die ganze Power auf den Ball zu bringen. Wenn er dann auch noch auf den Tisch geht, ist es natürlich am schönsten.
10. Frage:
Und was trainierst du gar nicht gerne?
Marta:
Den Topspin auf Unterschnitt. Das ist einfach ein technisch so schwerer Schlag und vor allem weil ja jeder Ball auch unterschiedlich viel Unterschnitt hat und man die Technik daraufhin auch immer noch anpassen muss, fällt es mir sehr schwer und kann oft frustrierend sein. :/
11. Frage:
Wenn du eine Regel ändern könntest, welche wäre es?
Marta:
Ich würde gerne so wie die Profis auf vier Gewinnsätze spielen. Für mich sind die Matches bei drei Gewinnsätzen einfach oft schon zu schnell vorbei.
Das kann natürlich auch daran liegen, dass ich meist 0:3 verliere. 😉
